Global China Conversations #18

Spannungen um Taiwan: Wie ist die aktuelle Situation und welche Herausforderungen ergeben sich für Unternehmen und die Wirtschaft?

16 Feb 2023

Thema

Rhetorik und Handlungen in Bezug auf Taiwan haben auf beiden Seiten des Pazifiks an Schärfe gewonnen. China wirft den Vereinigten Staaten vor, Taiwan zu benutzen, um China einzudämmen". Gleichzeitig haben Chinas Streitkräfte den Druck auf Taiwan erhöht. Die USA hingegen scheinen offen Partei zu ergreifen und schwenken von ihrer "strategischen Zweideutigkeit", ob sie in einen Konflikt eingreifen würden, ab. Ein Konflikt, der zunehmend als wahrscheinlicher angesehen wird. Obwohl die taiwanesische Öffentlichkeit den Status quo bevorzugt, scheint die chinesische Führung nicht bereit zu sein, von dem Ziel der Integration Taiwans in die VR China abzuweichen. Bis vor kurzem vertraten viele Chinawissenschaftler die Ansicht, dass eine schrittweise Integration Taiwans durch wirtschaftliche Beziehungen der wahrscheinlichere Weg sei, den die chinesische Regierung anstrebe. Doch der unerwartete russische Einmarsch in der Ukraine hat die Befürchtungen einer militärischen Eskalation verstärkt. Wie berechtigt sind diese Befürchtungen? Was sind die aktuellen Eskalationsszenarien und -möglichkeiten? Wie wirken sie sich auf die Unternehmen auf der Insel aus? Welche Auswirkungen ergeben sich für die taiwanesische und die globale Wirtschaft? 

Programm

Die Veranstaltung besteht aus Impulsvorträgen der Sprecher gefolgt von einer Diskussion. 

Die Global China Conversation #18 wird auf Deutsch abgehalten. 

Literatur

Die Impulsvorträge nehmen Bezug auf folgende Veröffentlichungen:

Kirchberger, Sarah (2021) Understanding Risk in the Great Competition With China

Speaker

Sarah Kirchberger 

Dr. Sarah Kirchberger ist Leiterin des Bereichs Asien-Pazifik-Strategie und Sicherheit am Institut für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel (ISPK), Nonresident Senior Fellow beim Atlantic Council und Vizepräsidentin des Deutschen Maritimen Instituts (DMI). Zuvor war sie Assistenzprofessorin für Sinologie an der Universität Hamburg und Marineanalystin bei der Schiffswerft TKMS. Sie ist Autorin von Assessing China's Naval Power: Technological Innovation, Economic Constraints, and Strategic Implications (Springer, 2015), Mitautorin von The China Plan: A Transatlantic Blueprint for Strategic Competition (Atlantic Council, 2021) und Mitherausgeberin und Mitwirkende von Russia-China Relations: Emerging Alliance or Eternal Rivals? (Springer, 2022). Ihre Forschungsschwerpunkte sind neue Technologien im maritimen Bereich, die militärisch-technologischen Beziehungen zwischen Russland, China und der Ukraine, die chinesische Verteidigungsindustrie und die Bedeutung Taiwans und des Südchinesischen Meeres für Chinas Militärstrategie. Kirchberger hat an der Universität Hamburg in Sinologie promoviert und einen MA erworben. 


Shin-Horng Chen 

Shin-Horn Chen ist Vizepräsident der Chung-Hua Institution für Wirtschaftsforschung, einem führenden Wirtschaftsforschungsinstitut Taiwans. Er forschte intensiv zur IKT Industry, Wissenschafts- & Technologiepolitik, Nationalen Innovationssystem, Globalen Produktions- und Innovationsnetzwerken und der Internationalisierung von F&E. Darüberhinaus ist er ein erfahrener Reviewer für F&E-Programme der taiwanischen Regierung. Für seine professionellen Errungenschaften wurde er 2011 vom Wirtschaftsministerium mit dem Preis für Innovation Model Promoter und dem Ersten Nationalen Industrie Innovationen Award ausgezeichent. 

Dr. Chens Forschung ist in diversen Fachzeitschriften und akademischen Monographien erschienen. Dazu zählen Research Policy, Technovation, R&D Management, Industry and Innovation, Asian Journal of Technology Innovation, die Working Paper Series des Nationalen Büros für Wirtschaftsforschung, China Economic Review, China Information und NTU Management Review. 


Moderation

Andreas Fuchs 

Andreas Fuchs ist Professor für Entwicklungsökonomik, Direktor des Centre for Modern East Asian Studies (CeMEAS) an der Universität Göttingen und Leiter der Kiel Institute China Initiative. In seiner Forschung analysiert er Handels-, Investitions- und Entwicklungspolitik mit quantitativen Methoden und einem besonderen Fokus auf China und andere Schwellenländer. Außerdem untersucht er die politische Ökonomie von Naturkatastrophen, humanitären Krisen und nicht-militärischen Konflikten.