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Global Economic Symposium sucht gemeinsame globale Werte

Kiel – Wie lässt sich Europas Flüchtlingskrise bewältigen? Was kann die Euro-Zone dauerhaft stabilisieren? Wie sind die Entwicklungsziele der UN erreichbar? Beeinflussen Religionen unser ökonomisches Verhalten? Dies sind nur einige der Fragen, für die ab Montag im Global Economic Symposium (GES) in Kiel über 300 internationale Experten aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft Lösungsvorschläge entwickeln. Zu den Teilnehmern gehören Wirtschaftsnobelpreisträger George Akerlof aus den USA, der türkische Finanzminister Mehmet Şimşek, Claudia Buch, Vizepräsidentin der Deutschen Bundesbank, Hans-Paul Bürkner, Chairman der Boston Consulting Group oder Pascal Lamy, langjähriger Generaldirektor der WTO.

Neben Lösungsvorschlägen für konkrete globale Probleme sucht das Symposium dieses Jahr seinem Motto „Values to Guide Economies“ folgend gemeinsame Werte für ein ökonomisches Gedeihen. „Das Symposium wird erkunden, welche grundlegenden Werte wir global gemeinsam haben, und wie wir auf deren Basis kooperieren können, um globale Probleme wie Klimawandel, Finanzkrisen und Ungleichheit zu bewältigen“, sagte Dennis Snower, Präsident des GES und des Instituts für Weltwirtschaft, zur Eröffnung des Symposiums.

Zu den Highlights des diesjährigen Symposiums gehören:

  • Mehmet Şimşek, Finanzminister der Türkei, spricht über die gegenwärtigen Herausforderungen der Emerging Markets.
  • Claudia Buch, Vizepräsidentin der Bundesbank, diskutiert unter anderem mit Jörg Kukies, dem Co-Deutschlandchef von Goldman Sachs: „Sind Schulden Gift?“
  • George Akerlof, US-Wirtschaftsnobelpreisträger, präsentiert sein mit Robert Shiller verfasstes neues Buch „Phishing for Phools“ über die alltägliche Täuschung von Verbrauchern.
  • Lúcio Vinhas de Souza aus dem Ökonomen-Team der EU-Kommission stellt vor, wie der „5 Präsidenten Plan“ zur Stabilisierung der Eurozone umgesetzt werden soll.
  • Acht junge „Social Entrepreneurs“ präsentieren auf der „Ideas Fair“ Projektideen für die Lösung globaler Probleme.
  • Adair Turner, Chairman des Institute for New Economic Thinking (INET) und früherer Vorsitzender der britischen Finanzmarktaufsicht spricht über sein Ende Oktober erscheinendes Buch „Between Debt and the Devil“.

Bis Mittwochabend werden die Teilnehmer in über 30 Sessions unter anderem Lösungsvorschläge für diese Themen diskutieren: 

  • Europäische Migrationspolitik
  • Pläne für die Konsolidierung von Staatshaushalten
  • Lehren aus der Finanzkrise für die Geldpolitik
  • Gleichberechtigung und Wachstum in Europa
  • Neue ökonomische Ansätze für die Wirtschaftspolitik.

Das GES findet im jährlichen Wechsel am Standort des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel und im Ausland statt. Im Oktober 2016 wird das GES zum zweiten Mal in Istanbul, Türkei, veranstaltet, wie IfW-Präsident Snower am Eröffnungstag bekannt gab. Gastgeber wird die türkische Zentralbank sein.

Organisiert wird das GES 2015 vom Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel in Kooperation mit der Deutschen Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften – Leibniz Informationszentrum Wirtschaft (ZBW). Die ZBW organisiert parallel zum GES in diesem Jahr das Schülerprojekt YES!, das Themen des GES aufgreift.

Dennis Snower, Präsident Global Economic Symposium und Präsident Institut für Weltwirtschaft, Kiel:

„Alle GES-Teilnehmer kommen hierher als Weltbürger, die über nationale und kulturelle Grenzen hinweg zusammenarbeiten, um jene Probleme zu lösen, die über einzelne Länder hinaus reichen. Indem wir an unseren gemeinsamen Herausforderungen arbeiten, werden wir uns der Gemeinsamkeiten als Menschen bewusst und stärken – neben unserer nationalen, religiösen, kulturellen und anderen Identitäten – unsere globale Identität.“

Torsten Albig, Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein:

„Sie werden hier in Schleswig-Holstein Spuren hinterlassen. Mehr als Spuren: Fußabdrücke – der intellektuellen Art. Denn alles was Sie hier an der Kieler Förde diskutieren ist nicht nur in ihren jeweiligen Heimatländern relevant, sondern auch hier. Darum nennen Prof. Snower und sein Team es das ‚Global Economic Symposium‘, weil die hier behandelten Themen global relevant sind.“

Ulf Kämpfer, Oberbürgermeister der Stadt Kiel:

„Das Global Economic Symposium war vielleicht noch nie so wichtig wie heute. Mit dem Leitmotiv und der Themensetzung der diesjährigen Tagung beweist das GES einmal mehr, dass es nicht davor zurückschreckt, sich den drängendsten und schwierigsten globalen Herausforderungen zu stellen. Das macht diese Veranstaltung so wertvoll. Und das ist auch der Grund, warum ich so stolz bin, dass sich unsere Stadt als Geburts- und Heimatstätte des Symposiums bezeichnen darf.“

Hier finden Sie das Programm des GES 2015.