Statement

Industrieproduktion startet gut in das neue Jahr, aber die Aussichten bleiben trüb

„Die Industrieproduktion ist gut in das Jahr gestartet. Ein deutlicher Anstieg im Januar hatte sich abgezeichnet. Er ist vor allem eine Reaktion auf den starken Rückgang im Dezember. Insbesondere die Automobilbranche hat nach kräftigen Rückgängen zum Jahresausklang ihre Produktion wieder hochgefahren. Insgesamt wurde durch das deutliche Plus im Januar jedoch lediglich das Minus vom Dezember wieder gut gemacht. Die Industrie befindet sich weiterhin in der Krise. Eine Trendwende hin zu einer wieder deutlich höheren Industrieproduktion ist noch nicht absehbar.

Die Auftragseingänge bewegen sich bei großen monatlichen Schwankungen bereits seit einiger Zeit seitwärts und sprechen dafür, dass die Industrieproduktion immerhin ihren seit fast zwei Jahren anhaltenden Abwärtstrend stoppen könnte. Das Geschäftsklima in der Industrie ist weiterhin schlecht. Dazu dürften neben den strukturellen Problemen auch das unsichere geopolitische Umfeld und konkret die drohenden US-Zollerhöhungen wesentlich beitragen. Höhere US-Zölle würden der Industrie den nächsten Rückschlag versetzen. Besonders stark wäre die Automobilbranche betroffen.

Inwieweit die Industrie von den in den Koalitionsverhandlungen vereinbarten zusätzlichen Ausgabenprogrammen profitieren wird, bleibt abzuwarten. Freie Kapazitäten wären jedenfalls vorhanden. Der Auslastungsgrad in der Industrie befindet sich auf äußerst niedrigem Niveau. Dabei bauen die Unternehmen bereits seit einiger Zeit Stellen ab. Allein im vergangenen Jahr sank die Zahl der Erwerbstätigen in der Industrie um 1 Prozent. Für eine nachhaltige Trendwende wäre es für die Industrie aber vor allem wichtig, die strukturellen Probleme zu mindern. Die deutsche Industrie hat in den vergangenen Jahren deutlich an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt und Marktanteile verloren.“