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Klimagipfel: „Nur ein Ziel, Handlungen müssen Folgen“

Prof. Dr. Gernot Klepper, Leiter IfW-Forschungsbereich Umwelt und natürliche Ressourcen, stellv. Vorsitzender Deutsches Klimakonsortiums (DKK):

„Die Einigung in Paris ist ein wichtiger politischer Schritt für die Menschheit. Alle Staaten der Welt haben sich auf das Ziel geeinigt, die Erderwärmung auf unter zwei Grad zu begrenzen. Das ist allerdings nur ein Ziel, das noch nicht durch ausreichende Handlungen unterstützt ist.

Es ist aber ein Signal für die Wirtschaft, dass das Zeitalter der fossilen Energien einem Ende entgegen geht. Das wird Investitionen verstärkt in die Entwicklung und den Ausbau erneuerbarer Energien lenken. Es ist auch ein Signal für die Politik, weil jetzt alle fünf Jahre Fortschritte im Klimaschutz nachgewiesen werden müssen.

In den nächsten Jahren wird es darum gehen, die Maßnahmen umzusetzen, die den Klimawandel tatsächlich auf das in Paris beschlossene Ziel von unter zwei Grad Erwärmung begrenzen. Dazu muss der Ausstieg aus der Kohle sofort und aus Öl und Gas bald beginnen, danach sieht es zurzeit nicht aus.

Wichtige strategische Initiativen liegen darin, Entwicklungsländer in der Energiewende weg von der Kohle und hin zu Wind- und Solarenergie zu unterstützen. Außerdem wird ein wirksamer Klimaschutz in der Zukunft nicht ohne Preise für die Emissionen von Treibhausgasen auskommen, wenn der Klimawandel wirklich begrenzt werden soll. Dazu muss das europäische Emissionshandelssystem wieder in Ordnung gebracht werden und muss auch in allen anderen Ländern effektive Klimapolitik durch CO2-Steuern oder durch Emissionshandelssysteme eingeführt werden.“

Foto Gernot Klepper