Statement

Statement: Fatales politisches Signal für die globale Klimapolitik

„Mit dem Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimavertrag ergibt sich ein fatales politisches Signal für die globalen Anstrengungen zur Emissionskontrolle. In Kombination mit der Einschränkung bzw. Rücknahme von US-Zahlungen für Schwellen- und Entwicklungsländer im Rahmen der internationalen Klimaanpassungsfinanzierung, ist schwer vorstellbar, dass alle anderen Länder an ihren Zielen zur Emissionsreduktion festhalten.

Gleichzeitig ist noch unklar, wie stark sich die von Trump angekündigte Aufkündigung des Green New Deals auf die US-Emissionen auswirken wird. Durch die verschiedenen Förderprogramme im Inflation Reduction Act profitieren auch oder sogar insbesondere republikanische Staaten, in denen einige wie Texas sehr stark auf den Ausbau von Erneuerbaren Energien setzt. Außerdem erscheint es unwahrscheinlich, dass Trump China erlauben will, sich einen Wettbewerbsvorteil bei sauberen Energien zu verschaffen. Die Dekarbonisierung der USA wird sich im Vergleich zu der Biden-Administration zwar verlangsamen, aber nicht umkehren. Die von Trump angekündigte „Drill, baby, drill“-Doktrin hat aber das Potenzial zu erheblichen negative Auswirkungen auf Ökosysteme und Biodiversität zu führen, insbesondere in Alaska.

Die stärksten, unmittelbaren Auswirkungen ergeben sich voraussichtlich durch die angekündigte Rücknahme der Methanabgabe, die unter der Biden-Administration durch die EPA ein- bzw. ausgeweitet wurde und deutlich hätte steigen sollen. Ziel dieser Abgabe war es, Methanemissionen bei der Öl- und Gasförderung zu reduzieren. Methanemissionen haben sehr schnelle Auswirkungen auf die Temperaturen, und diese Maßnahmen haben daher das Potenzial, die Geschwindigkeit des Klimawandels zu beschleunigen und daher bereits bis 2030 spürbar zu werden.

Gleichzeitig wird aber auch die USA in der Zukunft immer heftiger vom Klimawandel betroffen sein, und weitere Extremereignisse könnten den selbsternannten „Dealmaker“ und „Problemsolver“ unter Zugzwang setzen, schnell Abhilfe zu schaffen. Das würde sich nur mit solarem Geoengineering erreichen lassen. Berücksichtigt man die Rolle seines Einflüsterers Elon Musk und dessen bereits jetzt dominante Position bei der US-Raumfahrt, ist ein solches Szenario deutlich wahrscheinlicher geworden.“