Konjunkturbericht

Deutsche Konjunktur: Expansionstempo bleibt hoch

Autoren

  • Boysen-Hogrefe
  • J.
  • Fiedler
  • S.
  • Groll
  • D.
  • Jannsen
  • N.
  • Kooths
  • S.
  • Potjagailo
  • G.
Erscheinungsdatum

Die Konjunktur in Deutschland ist weiter aufwärts­gerichtet. Für das laufende Jahr rechnen wir mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 1,8 Prozent. Im kommenden Jahr dürfte sich das Expan­sions­tempo auf 2,1 Prozent beschleunigen. Der pri­vate Konsum boomt weiterhin, auch wenn er nicht mehr ganz so rasch zulegen wird wie in den vergan­genen Quartalen, da temporär stimulierende Fakto­ren all­mählich entfallen. Der Investitionsaufschwung festigt sich zusehends und wird im kommenden Jahr, auch vor dem Hintergrund der anhaltend günstigen mone­tären Rahmenbedingungen, voraussichtlich so­gar zur wichtigsten Triebkraft der Konjunktur werden. Die Ausfuhren behaupten sich in einem nach wie vor in­ternational schwierigen Umfeld und werden durch die Abwertung des Euro zusätzlich stimuliert. Gleich­zeitig dürften die Einfuhren aufgrund der hohen kon­junktu­rellen Dynamik in Deutschland in deutlich be­schleu­nigtem Tempo zulegen. Die Inflation zieht wie­der an, nachdem sie zwischenzeitlich durch den Öl­preisver­fall spürbar gedämpft worden war, und wird im kom­menden Jahr wohl bei knapp 2 Prozent lie­gen. Die Beschäftigung bleibt weiter aufwärts ge­richtet, wenn­gleich es erste Anzeichen dafür gibt, dass die Einfüh­rung des Mindestlohns bereits zu Ar­beitsplatzver­lusten geführt hat. Die öffentlichen Haus­halte erzielen weiterhin Überschüsse; dies ist aller­dings vor allem Ausdruck der günstigen Kon­junktur und nicht be­sonderer Konsolidierungs­anstrengungen. Insgesamt besteht die Gefahr, dass die Wirtschafts­politik die gute Konjunktur als Ruhe­kissen auffasst. Die Risiken, die sich (vor allem aus dem außenwirt­schaftlichen Umfeld) für die Prognose ergeben, sind nach wie vor beträchtlich. Allerdings sind die konjunk­turellen Ab­wärtsrisiken, die sich aus einer weiteren Verschär­fung der Krise um Griechen­land ergeben würden, wohl deutlich geringer als noch vor einigen Jahren.

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Schlagworte

  • Ausblick
  • Frühindikatoren
  • Konjunkturprognose
  • Stabilisierungspolitik