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EU als Anker der Handelspolitik: Kooperation statt Protektionismus

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Die EU muss sich als verlässlicher Handelspartner etablieren. Kooperation statt Konfrontation könnte einen protektionistischen Weltbrand verhindern. Ein Gastbeitrag von Julian Hinz und Gabriel Felbermayr.

... Die EU hat strategisch bisher grosso modo richtig agiert, auch wenn ihre technologischen, sicherheits- und energiepolitischen Karten schlechter sind als 2018. Damit die EU erfolgreich sein kann, muss sie allerdings auch den Rest der Welt berücksichtigen. Je mehr sie sich mit anderen, von den Trump-Zöllen angegriffenen Ländern koordiniert, umso besser. Dazu gehört, das EU-Mercosur-Abkommen endlich zum Abschluss zu bringen und andere wie mit Kanada zu vertiefen. Angesichts der Lage bröckelt der sture Widerstand gegen weitere Freihandelsabkommen, etwa in Österreich und Frankreich. Aber eines scheint noch wichtiger: Die Verhinderung eines protektionistischen Weltbrandes. ...

Gerade in dieser angespannten Lage bietet sich der EU eine historische Chance: Sie kann sich als verlässlicher, regelbasierter und berechenbarer Handelspartner positionieren - als Gegenmodell zu protektionistischen Reflexen und nationalen Alleingängen. Wer jetzt auf Kooperation statt Konfrontation setzt, auf Offenheit statt Abschottung, wird langfristig Vertrauen und wirtschaftliche Stabilität gewinnen. Inmitten globaler Unsicherheit kann die EU zum Anker für verlässliche Handelspolitik werden - und so nicht nur eine Eskalation verhindern, sondern auch aktiv zur Stabilisierung der Weltwirtschaft beitragen. Das liegt nicht nur im Interesse ihrer Partner - sondern auch in ihrem ganz eigenen.

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