Wirtschaftspolitischer Beitrag

EU-China trade relations: Where do we stand, where should we go

Autoren

  • Sandkamp
  • A.
Erscheinungsdatum

• Im Nachgang der Covid-19-Pandemie ist der Anteil Chinas am europäischen Handel kon-tinuierlich gesunken. Dennoch bleibt das Land die größte Importquelle der EU (20,5 Pro-zent im Jahr 2023) und ihr drittgrößtes Exportziel (8,7 Prozent).

• Diese scheinbare Dominanz Chinas relativiert sich, wenn man den Intra-EU-Handel mit einbezieht. Deutschland – die größte europäische Volkswirtschaft – lieferte beispielswei-se 6,1 Prozent seiner Ausfuhren nach China, aber 55 Prozent in die EU-Mitgliedstaaten. Bei den Einfuhren liegen die chinesischen und europäischen Anteile bei 11,5 Prozent bzw. 52,7 Prozent.

• Eine Abkopplung der EU von China (d.h. ein weitgehender Wegfall des bilateralen Han-dels) würde das europäische Realeinkommen langfristig um 0,8 Prozent senken. Bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2023 würde die EU jährlich auf 136 Milliarden EUR an Wertschöpfung verzichten. Kurzfristig dürften die Auswirkungen stärker sein.

• China dominiert die weltweite Produktion von wichtigen Produkten wie Laptops und Mo-biltelefonen sowie von Rohstoffen wie Germanium und Gallium, die für die grüne Ener-giewende entscheidend sind. Eine Handelsunterbrechung könnte daher sowohl die Ener-giewende verzögern als auch deren Kosten erhöhen.

• Um spezifische Abhängigkeiten zu verringern, sollte die EU ihre Bemühungen um eine Diversifizierung der Beschaffung verstärken, indem sie die Attraktivität alternativer Lie-feranten erhöht. Den Mut zu finden, die Verhandlungen über Freihandelsabkommen mit potenziellen strategischen Partnern wie Australien und den Mercosur-Ländern voranzu-treiben, würde die geopolitische Position der EU stärken und den Wohlstand aller Betei-ligten erhöhen.

Experte IfW Kiel

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Schlagworte

  • China
  • Europäische Union
  • Deutschland
  • internationaler Handel
  • Entkopplung