Konjunkturbericht

Euroraum: Erholung in den Startlöchern

Autoren

  • Boysen-Hogrefe
  • J.
  • Fiedler
  • S.
  • Groll
  • D.
  • Kooths
  • S.
  • Stolzenburg
  • U.
Erscheinungsdatum

Ein Jahr nach Beginn der Pandemie stehen die Zeichen für die kommenden Monate auf Normalisierung der wirtschaftlichen Aktivität. Aktuell liegt die Wirtschaftsleistung im Euroraum nach einem erneuten Rückgang im Schlussquartal 2020 rund 5 Prozent unter ihrem Vorkrisenniveau. Dabei gibt es erhebliche Unterschiede zwischen verschiedenen Wirtschaftsbereichen und Mitgliedsländern. Frühindikatoren zeigen am aktuellen Rand eine gespaltene Konjunktur bei einer zuversichtlich gestimmten Industrie und weiterhin belasteten Dienstleistern. Mobilitätsdaten lassen zudem für das laufende Quartal einen erneuten Rückgang des privaten Verbrauchs und des Bruttoinlandsprodukts erwarten. Vor dem Hintergrund einer fortschreitenden Impfkampagne dürften die pandemiebedingten Einschränkungen der wirtschaftlichen Aktivität im Verlauf des Sommerhalbjahrs jedoch weitgehend zurückgeführt werden. Unter dieser Annahme rechnen wir für die kommenden Quartale damit, dass sich alle noch belasteten Wirtschaftsbereiche überall zügig den vor der Krise erreichten Aktivitätsniveaus annähern. Besonders kräftige Zuwachsraten sind beim Dienstleistungshandel, beim privaten Konsum und bei den Ausrüstungsinvestitionen zu erwarten. Insgesamt dürfte das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2021 um 4,8 Prozent zulegen, für 2022 erwarten wir einen Zuwachs um 4,3 Prozent. Damit wird das Vorkrisenniveau wohl gegen Ende des laufenden Jahres überschritten.

Info

Schlagworte

  • Europäische Währungsunion
  • Euroraum
  • Fiskalpolitik
  • Frühindikatoren
  • Produktionslückenschätzung