Konjunkturbericht

Euroraum trotz vieler Unwägbarkeiten im Aufwind

Autoren

  • Boysen-Hogrefe
  • J.
  • Fiedler
  • S.
  • Groll
  • D.
  • Kooths
  • S.
  • Stolzenburg
  • U.
Erscheinungsdatum

Die konjunkturelle Erholung im Euroraum bleibt ins­gesamt moderat. Wir erwarten für das laufende Jahr eine Zu­nahme des Bruttoinlandsprodukts um 1,8 Prozent, im kommenden Jahr um 1,7 Prozent. Ver­schiedene Stimmungsindikatoren haben sich in den vergangenen Monaten verbessert und deuten auf eine beschleunigte konjunkturelle Grundtendenz hin. Allerdings sind wichtige harte (nicht umfragebasierte) Indikatoren zuletzt hinter den gestiegenen Erwartun­gen zurückgeblieben, allen voran die Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts im vierten Quartal 2016. So gibt es derzeit noch zu wenig belastbare Evidenz für eine spürbare Belebung der bis zuletzt verzeich­neten moderaten Expansionsdynamik. Diese vollzieht sich weiter unter einer Fülle politischer Risiken im Prognosezeitraum. Zu diesen Unwägbarkeiten zäh­len die bevorstehenden EU-Austrittsverhandlungen mit dem Vereinigten Königreich, wichtige Wahlen in vier der fünf größten Mitgliedsländer, sowie die schwer kalkulierbare Wirtschafts- und Handelspolitik der neuen US-Administration. Unter dem Strich sind die Auftriebskräfte im Euro­raum gleichwohl intakt – die Arbeitslosigkeit ist weiter rückläufig, viele Früh­indikatoren sind erkennbar aufwärts gerichtet und die Konjunktur wird weiterhin durch niedrige Zinsen und den geringen Außenwert des Euro unterstützt; zudem wird die Finanzpolitik voraussichtlich leicht expansiv ausgerichtet sein. Unterdessen ist die Verbraucher­preisinflation zuletzt sprunghaft auf 2,0 Prozent ge­stiegen. Mit dem Abklingen der derzeit preisstei­gernden Effekte vonseiten der Energiepreise dürfte sich die Preisdynamik allerdings wieder etwas abschwächen und die Inflationsrate Ende 2018 bei knapp eineinhalb Prozent liegen.

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Schlagworte

  • Europäische Währungsunion
  • Euroraum
  • Frühindikatoren
  • Quantitative Lockerung